Für wen ist eine native IVF geeignet?
Für Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen keine hormonelle Stimulation durchführen möchten.
Wie hoch ist die Erfolgsrate einer nativer IVF?
Generell kann die Erfolgsrate aus mehreren Gründen als relativ niedriger definiert werden:
- Sehr oft unterziehen sich Frauen, die bei einer klassischen IVF mit hormoneller Stimulation nicht schwanger geworden sind, dieser Art der Behandlung. Sie werden als „Low Responder“ bezeichnet. Es handelt sich um eine spezifische Patientengruppe, die generell eine geringere Chance hat, schwanger zu werden.
- Es besteht ein höheres Risiko, dass wir die Eizelle zum falschen Zeitpunkt entnehmen und sie daher nicht in idealer Qualität zur Verfügung steht, wenn keine hormonelle Stimulation angewendet wird.
- Bei der hormonellen Stimulation haben wir eine große Vielfalt an Eizellen. Falls eine Eizelle nicht befruchtet wird oder sich ein Embryo nicht weiterentwickelt, besteht immer noch die Chance, dass wir einen Embryo von guter Qualität für den Embryotransfer haben.
- Eine Eizelle bedeutet ein höheres Risiko, dass überhaupt kein Embryotransfer stattfindet.
- Falls ein Embryotransfer stattfindet, sind die Chancen, schwanger zu werden, ähnlich. Es ist offensichtlich, dass oft mehrere natürliche Zyklen der Frau benötigt werden, um eine Schwangerschaft zu erzielen. Daher kann es länger dauern, schwanger zu werden.
Gibt es Formen der IVF mit milder Stimulation?
Ja. In diesem Fall wählen wir einen IVF-Zyklus mit sogenannter minimaler Stimulation, bei dem eine geringere Menge an Stimulierungspräparaten verabreicht wird. Dabei erwarten wir, dass maximal 4 Follikel wachsen. Der Zyklus ist „unter Kontrolle“ und wir reduzieren gleichzeitig das Risiko eines ovariellen Hyperstimulationssyndroms (OHSS).
Sowohl die native IVF als auch IVF-Zyklen mit minimaler Stimulation sind Optionen, die unsere Ärzte unter Berücksichtigung der Anamnese der Patientin mit den Patienten besprechen und die Behandlung vorschlagen, wobei die Wünsche jedes Paares berücksichtigt werden.
Voruntersuchung
Vor der eigentlichen Behandlung unterzieht sich die Patientin einer gründlichen Voruntersuchung bei unseren Fachärzten für assistierte Reproduktion. Der Prozess umfasst ein Gespräch mit dem Arzt, bei dem der Gesundheitszustand der Patientin und weitere Faktoren, die die Fruchtbarkeit beeinflussen, bewertet werden. Während dieses Besuchs werden auch eine vollständige Anamnese, eine Ultraschalluntersuchung und eine Blutentnahme für das Hormonprofil entsprechend der Zyklusphase der Patientin durchgeführt. Hier erfahren Sie auch die weiteren Behandlungsschritte.
Terminvereinbarung für die Vuntersuchung
- Kontaktieren Sie uns telefonisch oder per E-Mail über das Kontaktformular.
- Eine Überweisung vom behandelnden Arzt ist nicht erforderlich.
- Wenn Sie bereits medizinische Berichte haben, bringen Sie diese bitte mit.
Blutentnahmen für das Hormonprofil
- Diese werden am 2. - 4. Tag des Menstruationszyklus der Patientin durchgeführt: FSH, LH, Östrogene, Progesteron, Prolaktin, Testosteron, SHBG, AMH.
- Wir entnehmen auch Proben zur Untersuchung der Schilddrüse (TSH, fT4, fT3, anti TPO, anti TG) und sexuell übertragbarer Krankheiten (Hepatitis B, Hepatitis C, Syphilis, HIV).
Erstberatung für Paare
- Für eine effektivere Informationsübermittlung und Beantwortung aller Fragen empfehlen wir Paaren, die Beratung gemeinsam zu absolvieren.
Spermiogramm
- Im Rahmen des ersten Besuchs empfehlen wir Männern, eine grundlegende Fruchtbarkeitsuntersuchung durchzuführen, deren Ergebnis ein vollständiges Spermiogramm ist.
- Vor der Entnahme des Spermiogramms ist eine sexuelle Abstinenz von 3 – 5 Tagen erforderlich.
- Für die Entnahme stehen in der Klinik spezielle Räume zur Verfügung, alternativ können Proben mitgebracht werden (bei Körpertemperatur und innerhalb von 60 Minuten nach der Entnahme), und zwar in einem speziellen Behälter, den Sie in der ISCARE abholen können.
- Die Verwendung eines anderen Behälters ist nicht möglich. Die Auswertung des Spermiogramms dauert etwa 2 Stunden.
Ablauf der Behandlung
Terminvereinbarung und Unltraschall vor der Eizellentnahme
- Am 1. oder 2. Tag des Menstruationszyklus kontaktieren Sie uns bitte und vereinbaren einen Termin für die Ultraschalluntersuchung, bei der die Anzahl und Größe der Follikel festgestellt wird.
- Die Eizellentnahme erfolgt ohne Narkose und erfordert demzufolge keine präoperative Untersuchung.
- Zwei Tage vor der Eizellentnahme spritzen Sie abends die letzte Spritze, wie bei der persönlichen Besprechung erläutert wird.
Eizellentnahme und Befruchtung
- Am Tag der Eizellentnahme kommen Sie zum vereinbarten Uhrzeit (meist um 7:40 Uhr) in die Klinik.
- Bringen Sie Ihren Personalausweis mit.
- Der Eingriff erfolgt ohne Narkose, d. h. Sie können die Klinik kurz nach der Entnahme verlassen. Die Eizellen werden entnommen und noch am selben Tag mit den Spermien Ihres Partners befruchtet.
- Ihr Partner muss bitte am Tag der Eizellentnahme zwischen 7:30 Uhr und spätestens 10:30 Uhr die Samenprobe abgeben (sofern nicht zuvor eine Probe zur Konservierung abgegeben wurde)
Nach der Eizellentnahme
- Die Eizellentnahme erfolgt im Operationssaal und dauert ca. 10 Minuten.
- Der Arzt informiert Sie im Anschluss über den Verlauf des Eingriffs und das weitere Vorgehen.
- Sie erfahren sofort, ob wie viele Eizellen erfolgreich entnommen wurden.
- Danach entlassen wir Sie nach Hause.
Ermittlung des Befruchtungserfolgs
- Am Tag nach der Entnahme ruft Sie Ihr Koordinator an und informiert Sie, wie viele Eizellen erfolgreich befruchtet wurden.
- Weiter werden Sie täglich bezüglich der Embryonalentwicklung benachrichtigt.
Embryotransfer
- Den genauen Termin inkl. Uhrzeit des Transfers teilen wir Ihnen rechtzeitig telefonisch mit.
- Etwa 1 Stunde vor dem Transfer empfehlen wir, ausreichend zu trinken und nicht Wasser zu lassen - der Transfer erfolgt optimal mit gefüllter Harnblase.
- Zum Transfers kommen Sie bitte erneut in den 7. Stock der Klinik. Bitte Personalausweis mitbringen.
- Der Eingriff selbst ist unkompliziert, schmerzlos und erfolgt ohne Anästhesie.
- Informationen über den Verlauf der Kultivierung und die transferierten Embryonen erhalten Sie vor Ort vom Arzt und Embryologen bzw. von Ihrem Koordinator.
Weitere Vorgehensweise nach dem Transfer
Bettruhe
- Nach dem Embryotransfer bleiben Sie 10 – 15 Minuten im Transfersaal liegen.
- Danach können Sie nach Hause fahren. Machen Sie sich keine Sorgen, dass das Embryo von selbst abgeht; es wird in einer minimalen Menge Flüssigkeit übertragen, die schnell absorbiert wird, sodass das Embryo an der Gebärmutterwand haftet.
Medikamenteneinnahme
- Nach dem Transfer nehmen Sie die verschriebenen Medikamente gemäß den Anweisungen des Arztes ein.
- Wir empfehlen, täglich eine Tablette Folsäure einzunehmen (frei erhältlich, zum Beispiel in unserer Apotheke ISCARE).
- Im Falle einer Schwangerschaft setzen Sie die Einnahme der Medikamente bis zur 12. Schwangerschaftswoche fort, es sei denn, es wird Ihnen vom Arzt etwas anderes empfohlen.
Leichte Schmierblutungen nach dem Embryotransfer
- In 20 – 25 % der Fälle kann kurz nach der Einnistung des Embryos eine leichte Schmierblutung auftreten.
- Wenn diese nicht mit Schmerzen verbunden ist, besteht normalerweise kein Grund zur Sorge. Bei Fragen oder Symptomen informieren Sie bitte Ihren Koordinator.
Schwangerschaftstest
- Zwei Wochen nach dem Transfer machen Sie einen Schwangerschaftstest und teilen uns bitte das Ergebnis mit.
- Wir werden Sie bezüglich des weiteren Vorgehens informieren.
- Im Falle eines positiven Tests setzen Sie die Einnahme der Medikamente fort und vereinbaren einen Ultraschalltermin 2-3 Wochen nach dem positiven Test. Der Ultraschall zur Bestätigung des Schwangerschaft muss nicht unbedingt in unserer Klinik stattfinden.
- Im Falle eines negativen Ergebnisses informieren Sie bitte Ihren Koordinator und warten Sie auf weitere Anweisungen.
Verhalten nach dem Transfer
- Zumindest einige Tage nach dem Embryotransfer wird Geschlechtsverkehr nicht empfohlen.
- Es ist ratsam, sich auszuruhen (keine schweren Lasten tragen, Sport vermeiden, kein Baden in heißem Wasser, keine Sauna), und das für mindestens 2 – 3 Tage.
- Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ist nicht unbedingt nötig, kann und müsste aber von Ihrem Frauenarzt ausgestellt werden, damit die Bescheinigung in Ihrem Heimatland anerkannt wird.
Oliver Nosek
IVF Koordinator
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